Auf einer saftig grünen Wiese, wo die Blümchen bunt blühten und die Sonne warm schien, spazierte eine Schar Gänse. Sie schnatterten fröhlich und zupften hier und da ein Grashälmchen.

Plötzlich, husch, husch, kam ein schlauer Fuchs aus dem Gebüsch geschlichen. Seine Augen funkelten, als er die fetten Gänse sah. "Hmm," dachte der Fuchs und leckte sich die Lippen, "das wird ein Festmahl! Eine nach der anderen werde ich euch verspeisen."

Die Gänse erschraken fürchterlich, als sie den Fuchs bemerkten. Ihre Federn stellten sich auf und sie drängten sich ängstlich zusammen. "Oh weh, oh weh, der Fuchs ist da!", quakten sie durcheinander.

Der Fuchs grinste. "Keine Angst, meine Lieben," sagte er mit gespielter Freundlichkeit. "Es wird gar nicht weh tun. Wer ist die Erste?"

Da trat eine alte, kluge Gans vor. Sie zitterte zwar ein wenig, aber sie sagte mit fester Stimme: "Lieber Fuchs, bevor du uns frisst, gewähre uns bitte einen letzten Wunsch."

Der Fuchs war neugierig. "Einen letzten Wunsch? Na, was soll das denn sein?"

"Wir möchten noch ein einziges Mal alle zusammen ein Lied singen", bat die kluge Gans. "Ein Abschiedslied."

Der Fuchs überlegte kurz. Ein Liedchen? Das konnte ja nicht lange dauern. "Na gut", sagte er großzügig. "Singt euer Lied. Aber macht schnell, mein Magen knurrt schon!"

Die kluge Gans gab den anderen Gänsen ein Zeichen. Und dann, auf einmal, fingen alle Gänse an, so laut sie konnten zu schreien, zu quaken und zu schnattern: "Ga-ga-ga! Quak-quak-quak! Schnatter-schnatter!" Es war ein ohrenbetäubender Lärm. Sie hörten gar nicht mehr auf, sondern machten immer weiter.

Diesen gewaltigen Lärm hörte der Bauer, dem die Gänse gehörten, auf seinem Hof. "Was ist denn da los?", rief er und schnappte sich seinen Stock. Schnell rief er auch seine beiden großen Hunde: "Bello! Hasso! Kommt schnell!"

Wuff, wuff! Die Hunde rannten bellend zur Wiese. Als der Fuchs die Hunde und den Bauern mit dem Stock kommen sah, bekam er einen riesigen Schreck. Er dachte nicht mehr ans Fressen, sondern drehte sich um und rannte so schnell er konnte davon, zurück in den Wald.

Die Gänse aber waren gerettet! Sie hörten auf zu schreien und schnatterten nun erleichtert und glücklich. Sie dankten der klugen alten Gans, die mit ihrer List alle vor dem bösen Fuchs bewahrt hatte. Und von diesem Tag an passten sie noch besser auf, wenn sie auf der Wiese grasten.

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