Stellt euch vor, in einem gemütlichen kleinen Mauseloch lebte eine junge Maus. Nennen wir sie Mips. Mips war sehr neugierig und eines Tages sagte ihre Mama: "Mips, heute darfst du zum ersten Mal ein bisschen die Welt draußen erkunden, aber sei vorsichtig!"

Voller Aufregung tapste Mips aus dem Loch. Zuerst sah sie ein großes, buntes Tier auf zwei Beinen. Es hatte einen roten Lappen auf dem Kopf, einen seltsamen Bart unter dem Schnabel und scharfe Dinger an den Füßen. Plötzlich schlug es mit den Flügeln und krähte ganz laut: "Kikeriki!" Mips erschrak fürchterlich. "Oh je, was für ein schreckliches Ungeheuer!", dachte sie und zitterte am ganzen Leib. Sie versteckte sich schnell hinter einem Stein.

Als das laute Tier weg war, wagte sich Mips wieder hervor. Da schlich ein anderes Tier leise heran. Es hatte weiches, graues Fell, große, sanfte Augen und einen langen Schwanz. Es machte ein leises, angenehmes Geräusch, so ein bisschen wie "Schnurr, schnurr". "Ach, wie lieb das aussieht!", dachte Mips. "Das muss ein ganz freundliches Tier sein. Es ist so ruhig und sanft."

Schnell rannte Mips zurück zu ihrer Mama. "Mama, Mama!", piepste sie ganz aufgeregt. "Ich habe draußen ein furchtbares, lautes Ungeheuer mit einem roten Ding auf dem Kopf gesehen! Und dann kam ein ganz liebes, sanftes Tier mit weichem Fell und lieben Augen!"

Die Mama Maus lächelte. "Mein liebes Kind", sagte sie. "Das laute Tier mit dem roten Kamm war ein Hahn. Er sieht vielleicht ein bisschen wild aus und macht viel Lärm, aber er tut uns Mäusen nichts. Er pickt nur Körner."
"Und das andere Tier?", fragte Mips neugierig.
"Das sanfte Tier mit dem weichen Fell und den lieben Augen", fuhr die Mama fort, "das war eine Katze. Sie sieht vielleicht lieb aus und schnurrt leise, aber für uns Mäuse ist sie sehr gefährlich. Katzen fangen und fressen Mäuse!"

Mips staunte. Sie hatte gelernt, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Manchmal können die Lautesten harmlos sein und die Leisesten und Sanftesten die größte Gefahr bedeuten.

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