Stellt euch vor, es gab einmal einen Bauern, der hieß Hans. Hans war nicht besonders reich, aber er hatte ein kleines Häuschen und einen Hof mit ein paar Tieren. Eines Morgens, als Hans in den Stall ging, um nach seinen Tieren zu sehen, entdeckte er etwas Unglaubliches. Da saß eine neue Gans in einem Nest, und neben ihr lag – ein Ei aus purem Gold!

Hans rieb sich die Augen. "Das kann doch nicht wahr sein!", murmelte er. Er nahm das Ei vorsichtig hoch. Es war schwer und glänzte wunderschön. Schnell lief er zu seiner Frau Greta und zeigte ihr den Schatz. Greta staunte nicht schlecht!

Am nächsten Tag legte die Gans wieder ein goldenes Ei. Und am Tag darauf wieder eines! Jeden Morgen fanden Hans und Greta ein glänzendes, goldenes Ei im Nest. Sie verkauften die Eier und konnten sich bald viele schöne Dinge leisten. Sie hatten ein besseres Haus, feinere Kleidung und immer genug zu essen. Sie waren richtig glücklich.

Aber Hans wurde mit der Zeit ein bisschen ungeduldig. "Greta," sagte er eines Abends, "warum warten wir jeden Tag auf nur ein Ei? Diese Gans muss doch innen drin voller Gold sein! Wenn wir sie aufschneiden, bekommen wir das ganze Gold auf einmal und sind superreich!"

Greta war zuerst nicht sicher. "Meinst du wirklich, Hans? Die Gans ist doch so gut zu uns." Aber Hans redete so lange auf sie ein, bis auch sie dachte, es wäre eine schlaue Idee.

Also nahmen sie am nächsten Morgen ein großes Messer. Die arme Gans ahnte nichts Böses. Hans hielt sie fest, und dann – schnipp schnapp – schnitten sie die Gans auf, um nach dem vielen Gold zu suchen.

Und was fanden sie? Fanden sie einen Bauch voller Goldklumpen? Nein! Überhaupt kein Gold. Die Gans war innen drin genauso wie jede andere normale Gans. Da war kein versteckter Schatz.

Hans und Greta sahen sich an. Sie waren sehr, sehr traurig und auch ein bisschen dumm gekommen. Nun hatten sie keine Wundergans mehr, die goldene Eier legte. Und das viele Gold, das sie sich erhofft hatten, gab es auch nicht. Weg war die Gans, und weg waren die täglichen goldenen Eier, nur weil sie zu gierig gewesen waren.

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