Stellt euch vor, auf einem staubigen Weg, unter der brennenden Sonne, trotteten zwei Tiere nebeneinander her. Das eine war ein Esel, nennen wir ihn Emil, und das andere ein starkes Maultier, das Max hieß. Beide trugen schwere Säcke für ihren Besitzer, einen Kaufmann. Aber Emils Säcke waren besonders prall gefüllt und drückten ihn fast zu Boden.

Emil schnaufte und ächzte. "Ach, Max," keuchte er, "meine Last ist so furchtbar schwer. Könntest du mir nicht ein kleines bisschen davon abnehmen? Nur einen Sack, dann wäre es für mich viel leichter."

Max, das Maultier, schüttelte nur stur den Kopf. "Pah!", brummte er. "Jeder trägt seine eigene Last. Warum sollte ich deine noch dazu nehmen? Ich habe genug mit meinen eigenen Säcken zu tun." Er trabte ein wenig schneller, um Emil hinter sich zu lassen.

Emil, der arme Esel, versuchte tapfer weiterzugehen, aber seine Beine zitterten immer mehr. Die Sonne brannte, und die Säcke wurden gefühlt immer schwerer. Plötzlich taumelte er, stolperte und fiel mit einem lauten Stöhnen zu Boden. Er bewegte sich nicht mehr. Er war vor Erschöpfung gestorben.

Der Kaufmann kam herbeigelaufen. Er war traurig über seinen Esel, aber die Ware musste ja weiter. Also nahm er alle Säcke, die Emil getragen hatte, und lud sie Max, dem Maultier, auf den Rücken. Und nicht nur das! Er nahm auch noch das Fell des armen Esels und legte es obenauf, denn das konnte er vielleicht noch verkaufen.

Jetzt stöhnte Max unter der doppelten Last. Die Säcke waren so schwer, und das Fell des Esels war auch nicht gerade leicht. "Oh weh," dachte Max bei sich, während er sich mühsam vorwärts schleppte, "hätte ich Emil doch nur ein bisschen geholfen! Dann müsste ich jetzt nicht seine ganze Last und noch sein Fell dazu tragen. Das habe ich nun von meiner Sturheit!"

Und so musste Max, das Maultier, den ganzen weiten Weg die schwere Last alleine tragen und lernte auf die harte Tour, dass es manchmal besser ist, ein bisschen zu helfen, als am Ende alles alleine machen zu müssen.

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