• Der Fuchs und die Maske

    Äsopische Fabeln
    An einem warmen Nachmittag schlenderte ein kluger Fuchs namens Finn durch den Wald. Er hatte gerade ein leckeres Mittagessen aus Beeren und ein paar Käfern gehabt und war nun auf der Suche nach einem kleinen Abenteuer.

    Plötzlich, neben einem alten Baumstumpf, sah Finn etwas Ungewöhnliches. Es war bunt und glänzte ein wenig in der Sonne. Neugierig, wie Füchse nun einmal sind, tippelte er näher. Was war das denn? Es war eine Maske! Eine wunderschön gearbeitete Maske, die aussah wie das Gesicht eines lachenden Menschen, mit roten Wangen und großen, aufgemalten Augen.

    Finn stupste die Maske vorsichtig mit seiner Schnauze an. Er drehte sie hin und her und beschnupperte sie von allen Seiten. "Oh, wie prächtig du aussiehst!", sagte er zu der Maske. "Deine Farben sind so leuchtend und dein Lächeln ist so einladend."

    Er hob die Maske mit seinen Pfoten ein wenig an. Sie war überraschend leicht. Er schaute hinein. Sie war hohl! Da war nichts drin, außer Luft.

    Finn legte die Maske wieder ab und schüttelte nachdenklich seinen Kopf. "Du bist wirklich ein sehr schöner Kopf", murmelte er, "aber es ist schade, dass du kein Gehirn hast. So viel Schönheit von außen, aber innen ist gar nichts."

    Mit diesen Worten zuckte Finn mit den Schultern und trottete weiter, um nach einem neuen, vielleicht etwas klügeren Abenteuer Ausschau zu halten. Er wusste jetzt: Nicht alles, was schön aussieht, hat auch etwas dahinter.

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