Kennt ihr die Geschichte von der hageren Liese und dem langen Lenz? Die beiden wohnten zusammen in einem kleinen Häuschen und waren, um ehrlich zu sein, nicht gerade die fleißigsten Leute auf der Welt. Am liebsten machten sie... gar nichts!

Eines schönen Morgens sagte der lange Lenz: "Liese, wir müssen Klee für unsere Kuh schneiden, sonst hat sie nichts zu fressen."
"Ja, das ist eine gute Idee," sagte die hagere Liese. "Aber zuerst muss ich etwas Gutes essen. Mit leerem Magen kann man doch nicht arbeiten!"
Also aß Liese erst einmal ausgiebig. Danach fühlte sie sich ein bisschen müde. "Ein kleines Nickerchen wäre jetzt genau richtig," dachte sie und legte sich hin.

Der lange Lenz sah das und dachte: "Wenn Liese schläft, kann ich mich auch ein wenig ausruhen." Und schwups, schlief er auch ein.

Als sie endlich aufwachten, stand die Sonne schon hoch am Himmel. "Oh je, jetzt müssen wir uns aber beeilen!", rief Liese.
Sie nahmen die Sense und einen großen Korb und machten sich auf den Weg zum Kleefeld. Aber als sie ankamen, was glaubt ihr? Entweder hatten andere Leute den Klee schon geschnitten, oder die Tiere hatten das meiste schon weggeknabbert. Vielleicht waren sie aber auch einfach zu spät und zu müde, um noch viel zu finden.

Mit einem fast leeren Korb trotteten die hagere Liese und der lange Lenz wieder nach Hause. "Puh," sagte Liese, "das war anstrengend!"
Und der lange Lenz nickte. Sie setzten sich gemütlich hin und ruhten sich von der schweren Arbeit aus, die sie eigentlich gar nicht richtig gemacht hatten.

Und die arme Kuh? Die schaute ein bisschen traurig drein, als sie an diesem Abend nicht viel Klee in ihrer Raufe fand. Aber die hagere Liese und der lange Lenz, die waren zufrieden – denn Ausruhen war ja schließlich ihre Lieblingsbeschäftigung.

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