Diana und die Göttin des Jagdmonds
Römische Mythologie
Wisst ihr, wer nachts am Himmel scheint und über die Wälder wacht? Das ist Diana, die Göttin der Jagd und des Mondes. Sie liebte es, mit Pfeil und Bogen durch die dichten Wälder zu streifen, immer auf der Suche nach Abenteuern. Ihre besten Freunde waren die wilden Tiere und die funkelnden Sterne.
Eines Nachts, als der Mond kugelrund und silbern am Himmel hing, schaute Diana von oben auf die Erde hinab. Da sah sie auf einer blühenden Wiese einen jungen Hirten schlafen. Er hieß Endymion und sah so friedlich aus, wie er da lag, umgeben von seinen Schafen, die leise blökten. Sein Gesicht war ruhig und seine Haare wellten sich sanft im Mondlicht.
Diana hielt den Atem an. So etwas Liebliches hatte sie selten gesehen. Sie schwebte leise vom Himmel herab, so sacht, dass nicht einmal ein Grashalm sich bog. Sie setzte sich neben den schlafenden Endymion und betrachtete ihn lange. Ein warmes Gefühl breitete sich in ihrem Herzen aus. Sie wollte ihn immer so sehen können, jung und schön und friedlich schlummernd.
Also hatte Diana eine Idee. Sie war ja nicht irgendeine Göttin, sondern die mächtige Mondgöttin! Sie sorgte dafür, dass Endymion in einen ewigen Schlaf fiel, aus dem er nie mehr erwachen würde. Aber es war kein trauriger Schlaf, oh nein! Er würde für immer jung bleiben und süße Träume haben.
Und so kommt es, dass Diana jede Nacht, wenn sie als Mond am Himmel steht, ihren liebsten Hirten Endymion besucht. Sie wacht über seinen Schlaf, streicht ihm sanft das Mondlicht übers Gesicht und freut sich an seinem Anblick. Und wenn ihr manchmal nachts zum Mond aufschaut, dann denkt daran: Vielleicht schaut Diana gerade nach ihrem schlafenden Freund Endymion unten auf der Erde.
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