• Die Ehe von Zeus und Hera und ihre Konflikte

    Griechische Mythologie
    Hoch oben auf dem Berg Olymp, wo die Wolken wie Zuckerwatte aussahen, lebten die griechischen Götter. Der mächtigste von ihnen war Zeus, der König aller Götter, der mit Blitzen werfen konnte, wenn er schlecht gelaunt war. Zeus hatte eine wunderschöne Schwester namens Hera, mit Augen, die so strahlend waren wie der Sommerhimmel.

    Zeus fand Hera so toll, dass er sie unbedingt heiraten wollte. Aber Hera war nicht so leicht zu überzeugen. "Nein, danke", sagte sie immer wieder, denn sie wusste, dass Zeus manchmal ein kleiner Schlingel sein konnte.

    Zeus gab aber nicht auf. Er war ja schließlich der König der Götter und sehr schlau. Eines Tages, als ein Gewitter aufzog, verwandelte er sich in einen kleinen, zitternden Kuckuck. Der arme Vogel war ganz nass und sah sehr traurig aus. So flog er zu Hera.

    Als Hera den kleinen, frierenden Vogel sah, bekam sie großes Mitleid. "Oh, du armes Ding!", rief sie und nahm den Kuckuck vorsichtig in ihre Arme, um ihn unter ihrem Umhang zu wärmen. In diesem Moment, schwuppdiwupp, verwandelte sich der Kuckuck zurück in Zeus! Er lachte und sagte: "Jetzt habe ich dich, meine liebe Hera! Willst du mich nicht heiraten?"

    Hera war zuerst sehr überrascht und ein bisschen böse über den Trick. Aber Zeus versprach ihr, sie zur Königin aller Göttinnen zu machen und ihr treu zu sein. Na ja, das mit der Treue hat nicht immer so gut geklappt, aber Königin wurde sie. Also sagte Hera schließlich "Ja".

    Sie feierten eine riesige Hochzeit, die 300 Jahre gedauert haben soll, mit viel Nektar und Ambrosia, dem Essen und Trinken der Götter. Alle waren fröhlich.

    Doch das Eheleben von Zeus und Hera war nicht immer nur ein Zuckerschlecken. Zeus war zwar König, aber er schaute auch gerne mal nach anderen hübschen Göttinnen oder Menschenfrauen. Das fand Hera natürlich überhaupt nicht lustig! Sie war eine sehr stolze und auch eifersüchtige Königin.

    Wenn Hera herausfand, dass Zeus wieder einmal Unsinn gemacht hatte, gab es auf dem Olymp gewaltigen Krach. Dann blitzte und donnerte es nicht nur draußen, sondern auch im Palast der Götter! Hera schimpfte und Zeus versuchte, sich herauszureden, was ihm aber nicht immer gelang. Manchmal bestrafte Hera auch diejenigen, mit denen Zeus geflirtet hatte, oder deren Kinder. Das war nicht sehr nett, aber so war Hera eben, wenn sie eifersüchtig war.

    Einmal war Hera so wütend auf Zeus, dass sie ihn zusammen mit anderen Göttern fesselte, als er schlief. Aber ein treuer Freund von Zeus half ihm, sich zu befreien. Da war Zeus aber richtig sauer!

    Trotz all dieser Streitereien blieben Zeus und Hera das Königspaar des Olymps. Sie bekamen auch zusammen Kinder, wie zum Beispiel Ares, den Gott des Krieges, und Hephaistos, den Gott des Feuers und der Schmiedekunst.

    Ihre Ehe war wie ein großes Gewitter – manchmal laut und krachend, aber danach schien auch oft wieder die Sonne. Und so regierten sie gemeinsam über Götter und Menschen, mal mit viel Liebe, mal mit ein bisschen Zank, aber immer als das mächtigste Paar im ganzen alten Griechenland.

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